Im Laufe der Zeit und sich selbst überlassen, hat sich das Gebiet in eine Industriebrache mit einem wilden Charakter und eigener Atmosphäre verwandelt
Das Areal für die künftige Wohnüberbauung Hofmatt liegt zwischen den Gewerbe- und Industriebauten der Ypsomed im Süden und verschiedenen Wohnzonen im Norden, sowie dem Discherheim im Westen und der Kantine Cucina Arte im Osten. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Discher-Villa, ein Zeitzeuge der gewerbliche/industirellen Entwicklung des Gebiets aus dem 19.Jahrhundert. Das Gebäude ist im Inventar verzeichnet, es weist jedoch keinen Schutzstatus auf und wurde in den letzten Jahren Instand gestellt.
Die Charakteristik des Ortes ist geprägt durch das Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Bauzonen, Massstäblichkeiten und Baustilen. Die bewegte Topografie und die Ruderalvegetation der heutigen Brache verleihen dem Ort eine besondere Eigenheit. Im Zusammenspiel mit der historischen Villa, ist dieser spannungsvolle Kontext Inspirationsquelle und Ideengeber für die städtebauliche Entwicklung des Areals.
Sechs unterschiedlich hohe, polygonal geschliffene Gebäudekörper liegen Findlingen gleich im Perimeter verteilt. Die sechseckig geformten Baukörper weisen allesamt den gleichen Fussabdruck auf, sind aber unterschiedlich gedreht, gespiegelt und versetzt zueinander angeordnet. Was auf ersten Blick städtebaulich und typologisch eher frei und zufällig zu wirken scheint, erweist sich bei genauer Betrachtung als präzise Reaktion auf die örtlichen Gegebenheiten unter Einbindung der Topografie, der Durchlässigkeit des Aussenraums, einer quartierverträglichen Dichte und einer spannungsvollen Ausrichtung der Gebäudekörper, zur Schaffung eines attraktiven Ortes mit hoher Wohnqualität.
Identitätsstiftende Elemente der vorhandenen Industriearchitektur werden aufgenommen und in transponierter Art und Weise in der Konstruktion und Materialisierung der neuen Wohngebäude angewendet. Die Gebäude sind als Massivbau konzipiert, mit aussteifenden Treppenkernen, Wohnungstrennwänden und Flachdecken aus Recyclingbeton. Die tragenden Aussenwände sind als Einsteinmauerwerk mit einer Äusseren Verkleidung aus Klinkerriemchen und dünnwandigen Glasfaserbetonpanelen konstruiert. Die Konzeption der Aussenhülle mit vertikal übereinanderliegenden, raumhohen Fensterbändern und geringen statischen Spannweiten berücksichtigen die Eigenheiten des Einsteinmauerwerks.
Die eingezogene und geschützte Loggia bietet jeder Wohnung einen grosszügigen privaten Aussenraum, welcher sich bei den Erdgeschosswohnungen jeweils zu einem Gartensitzplatz erweitert. Diese gehen in den üppig bepflanzten Garten über und erfahren so über genügend Schutz und Abgrenzung zur allgemeinen Erschliessung und den anderen Wohnungen im Parterre. Total werden in der Wohnüberbauung Hofmatt 83 zeitgemässe und flexibel nutzbare Wohnungen angeboten, welche sehr differenziert auf die unterschiedliche Lagegunst in den Baubereichen reagieren und so von einem hohen Grad und Individualität und Wohnwert aufweisen.